Wilder Portulak
Wilder Portulak
Der Portulak hat seinen Ruf als „Unkraut“ weg. Zurecht? Früher war er ein Superfood und Heilpflanze in einem. Heute ist er nicht nur hartnäckig sondern auch eine kulinarische Bereicherung wenn man ihn unter den Wildpflanzen im Garten oder in der freien Natur findet. Den „echten Portulak“ gibt es nur im Sommer. Der bittere Geschmack der älteren Pflanzen verschwindet durch einen kleinen Trick.
Bilder: Waltraud Witteler
Hier geht es um: Portulak, Portulaca oleracea L.
Essbares Wildkraut
Geschmack
Junge Blätter: nussig-würzig, säuerlich und ein wenig salzig
Ältere Blätter: etwas bitter, aber dies kann man verhindern
Ernte
April – Oktober
Was ist Portulak?
Er ist ein sehr verbreiteter Geselle – der Portulak kommt so oft vor, dass er auf Platz acht der häufigsten Wildpflanzen steht.
Ist das mehr Glück oder Segen für uns? Nun, zunächst kann man sich ja mal anschauen, was den Portulak ausmacht und dann entscheiden.
Diesen Triumph kann sich der Portulak nur dadurch sichern, dass er eine eigene Pflanzenfamilie bildet. Es gibt mehrere Varianten, die sich allesamt die Bezeichnung „Portulak“ teilen. Der wilde Portulak wächst in warmen Gegenden und ist auch als Sommerportulak bekannt.
Bild: Waltraud Witteler
Bei uns ist er nicht so häufig zu finden, wie in südlichen Regionen. Durch Zitronen- und Mandarinenbäumchen oder andere subtropische Topfpflanzen gelangen seine sehr lange keimfähigen Samen aber auch in unsere Erde und bewachsen frisch umgebrochenes Erdreich.
Der im Winter auf dem Markt zu findende Winter-Portulak Ist ein kleiner Schalk, er hat nämlich nichts mit Portulak zu tun, gehört nicht in diese Pflanzenfamilie und hat sich lediglich den Namen geklaut. Sein botanischer deutscher Name ist Tellerkraut. Noch viel hübscher aber finde ich die Bezeichnung Postileinchen, unter der man diese knackigen Salatblättchen im Winter kaufen kann.
Der Portulak dagegen wächst erst richtig wenn wir ganz heisse Sommertage haben und bleibt uns dann bis in den Spätsommer.
Auch wenn der Portulak keine endemische Pflanze ist, so ist er eine super Wildpflanze mit allerlei Anwendung in der Küche und zu Unrecht als Unkraut verschrien. Aber wie es immer so ist, breiten sich die Wunder der Natur oft erst dann aus, wenn man genauer hinsieht…
Du willst es schnell genauer wissen?
Weiter unten findest du einen Überblick über den Portulak sowie Rezepte.
Ist Portulak essbar?
Wir lieben Portulak als Salat oder würzige Gemüsebeilage. Er ist einer der Champions unter den essbaren Wildkräutern!
Frische, junge Blätter sind ein idealer Salat oder ein Salatgewürz. Mit ihrem nussig, würzig, etwas salzigem Geschmack liefern sie einen frischen Kontrast zu Rohkost.
Ältere Blätter schmecken leicht bitter, können aber zu Gemüse verwendet werden, da der bittere Geschmack durch das Blanchieren verschwindet.
Unsere Empfehlung ist der Genuss dieses Wildkrauts als würziger Portulak-Salat.
Ein tolles Rezept für einen Portulak-Salat mit Pfifferlingen findest du hier
Hinweis
Hoher Anteil an Oxalsäure in den Blättern, daher sollten Menschen mit Arthritis, Rheuma oder Nierensteinen den Portulak in Maßen genießen.
So ist auch bei Rhabarber, Sauerampfer, Spinat oder Oxalis (Sauerklee) darauf zu achten.
Wildkräuter Sammeln
Wo findet man Portulak?
Portulak findet man an Weg- und Feld-Rändern, in Blumentöpfen, in Blumen- und Gemüsebeeten, auch in Weinbergen, auf trockenem Boden. „Nasse Füße“ mag er nicht.
Portulak wächst meist ausgebreitet und niederliegend, wenig aufrecht. Die Pflanze hat länglich eiförmige, sattgrün glänzende Blätter, purpurrote, fleischige Stängel und kleine gelbe Blütchen mit fünf Kronblättchen.
Bereits im Mittelalter wurde er bei uns als Gemüse angebaut, ist aber in Vergessenheit geraten. Heute wird in den Niederlanden, Frankreich und Südeuropa eine kräftigere, aufrecht wachsende Unterart Portulaca sativa im Freiland wie auch in Gewächshäusern als Gemüsepflanze gezogen
Bild: Waltraud Witteler
Wo kann man Portulak kaufen?
Neben der Wildform gibt es inzwischen einige Betriebe, die Portulak-Salat als kultivierte Variante anbieten (lat. Portulaca sativa). Auch bei gut sortierten Gemüsehändlern oder aufGemüsemärkten wird Portulak, zu einem Bund gebunden, gehandelt.
Früher wurde der Portulak als Gemüse auch in Deutschland angebaut. Heute erfreut er sich an Beliebtheit in Frankreich und den Benelux-Staaten. Im Mittleren Osten und in Indien ist er ein gefragtes Gemüse.
Wie bei allen Wildpflanzen, die kultiviert werden sind der Geschmack und der Nährstoffgehalt nicht vollkommen identsch mit dem der Wildkräuter.
Tauglichkeitsprüfung
Die Heilpflanze Portulak
Bild: Waltraud Witteler
Wie wirkt Portulak?
Der Portulak begleitet die Menschheitsgeschichte als Heilpflanze schon seit ihren kulturellen Anfängen. Bereits im alten Ägypten und Babylonien werden seine Anwendungen beschrieben. Von antibakterieller Wirkung über harntreibende Wirkung bis hin zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden dem Portulak Eigenschaften einer Heilpflanze nachgesagt.
Leider hat er diesen Zauber inzwischen verloren, denn die diversen Wirkungen als Heilpflanze lassen sich nicht wissenschaftlich belegen.
Ist Portulak gesund?
Lediglich der Einsatz gegen Vitaminmangel ist nachzuvollziehen, denn Portulak enthält viel Vitamin C, daneben Provitamin A und B-Vitamine. Eine ganze Menge Mineralien und außerdem Schleimstoffe finden sich ebenfalls.
Das fette Öl, dem er seinen Namen verdankt „Portulaca oleracea L.“, bestimmt auch den Maßgeblichen Geschmack: Omega-3-Hepta-Linolsäure.
Nur in wenigen Pflanzen kommen fette Öle auch in anderen Pflanzenteilen vor als in den Samen. Das macht den Portulak besonders.
Dieses ganz Besondere des Portulak wird noch dadurch verstärkt, dass es sich um eine so begehrte geschätzte Omega-3-Fettsäure handelt, die man besonders in fettem Seefisch wie Lachs oder Makrele findet.
Hier können strenge Vegetarier oder Veganer eine Pflanze finden, die ihnen diese wertvolle Fettsäure liefert.
Aber Vorsicht
Maß halten, denn der hohe Anteil an Oxalsäure kann Nierenschäden hervorrufen und ist ein Calcium-Räuber. So auch andere oxalsäurehaltigen Pflanzen wie Rhabarber, Sauerampfer, Oxalis oder Spinat.
Platz acht auf der Rangliste der “Unkräuter” hat der Portulak sicher nicht verdient. Wohl aber einen Spitzenplatz als essbares Wildkraut.
Habt ihr den Portulak bereits probiert? Oder ist er euch im Weg? Schreibt uns gerne, welche Erfahrungen ihr mit dem öligen Wildkraut gemacht habt.
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Übersicht Portulak
Portulak
lat. Portulaca oleracea L. (umgangssprachlich auch Sommerportulak)
kultivierte Variante: lat. Portulaca sativa
Pflanzenfamilie Portulacaceae
Erkennungsmerkmal: Dickfleischige, sattgrüne Blätter.
Ja
Wie schmeckt Portulak?
Junge Blätter – nussig-würzig, säuerlich und ein wenig salzig
Ältere Blätter – der bittere Geschmack verschwindet durch Blanchieren
Hinweis:
Hoher Anteil an Oxalsäure in den Blättern, daher sollten Menschen mit Arthritis, Rheima oder Nierensteinen den Portulak in Maßen genießen.
Die fleischigen Blätter eignen sich hervorragend als Portulak Salat.
Er kann aber auch als Gemüsebeilage blanchiert werden.
Nein.
Beim Portulak kann der hohe Vitamin C – Anteil, viele Mineralstoffe und Omega-3-Hepta-Linolsäure hervorgehoben werden.
Hinweis:
Hoher Anteil an Oxalsäure in den Blättern, daher sollten Menschen mit Arthritis, Rheuma oder Nierensteinen den Portulak in Maßen genießen.
Früher wurde er als Heilkraut eingesetzt, die Wirkung seiner Anwendung lässt sich jedoch nicht wissenschaftlich belegen. Genießen kann man ihn trotzdem.
Die Pflanzenfamilie breitet sich gerne in milden bis warmen und trockenen Regionen aus.
Die wärmeliebende Pflanze findet man bei uns, je nach Klima in den Monaten
April bis Oktober
Portulak-Salat
Ich finde den Portulak sehr gut hab den im mein Garten und da bleibt er . Das den Portulak vitamine hat hab ich gewusst aber das er Ole hat war mir nicht bewusst . LG Rosa
Lange hab ich gegen das (Unkraut) gekämpft, bis die Neugierde gesiegt hat. Hab nachgeschaut was das ist und hab den Garten mit wildem Portulak voll, jetzt wird er verarbeitet und gegessen.
Also mich hat das Kraut am Wegrand hinter unserem Haus interessiert, welches von Jahr zu Jahr mehr wird. Habe gehört man kann es essen, darum habe ich es gegoogelt. Es ist gewöhnliches Tellerkraut und die frischen Blätter kann man vielseitig verwenden, habe es gekostet und war überrascht wie gut es schmeckt und frisch.
Über diese Suche bin ich zu dem echten Portulak gekommen, der auch in unserem Garten wächst.
Ich werde ihn jetzt essen.
Viele unklare Aussagen, die einen sagen ist giftig und die anderen ist essbar, Portulak
Welch Überraschung! Seit Jahren begeistert mich dieses Wildkraut, hab es angepflanzt und schon mehrfach genossen. Dass es ein bekanntes Wildkraut ist und dann noch so nahrhaft, fegt mich jetzt weg!
Es schmeckt einfach klasse, würzt, hat eine klasse Konsistenz, welch Geschenk!
Heute las ich von der Kulturform in einer Zeitschrift und kam so hierher. Die brauche ich jetzt nicht mehr anpflanzen! ; )
Ist seine Oxalsäure auch mit Gallensteinen heikel?
Gruss
Als mein türkischer Garten-Nachbar einen Eimer voll Portulak entsorgen wollte, kam seine Schwiegermutter und legte ein Veto ein gegen das Entsorgen. Sie bereitete daraus einen Salat mit Joghurt, Knoblauch, Pfeffer und Salz. Seit dem wird dieses Unkraut durch Verspeisen vernichtet.
Ein wunderbares Gemüse. Vor Jahren habe ich ihn als Unkraut ausgerissen. Jetzt esse ich ihn und er schmeckt mir roh wie gekocht. Nur die aller dicksten Stiele kompostiere ich. Es war spannend zu lesen was er alles beinhaltet. Danke für die information
Ich habe den Portulak als ein Unkraut raugerissen.
Dann fand ich ihn zu schade zum wegwerfen und habe diese schöne Pflanze als Bodendecker gepflanzt.
Beim Sämereienkauf sah ich eine Tüte Sommerportulak und wurde stutzig…
Ich habe gegoogelt.
Da er als Salat und dergleichen verzehrt werden kann, steht dem Hühnerfutter nichts entgegen. Aber erst, wenn ich mir meinen Salat hab schmecken lassen.